Rettung aus eisenerzbergwerk

An einem Samstag im Oktober 2016 wurde die Fachgruppe Höhlenrettung zu einem Übungseinsatz in einem ehemaligem Eisenerzbergwerk alarmiert.

Lage:

Beim kartieren und Proben sammeln löste sich einiges Geröll und traf einen der Arbeiter am Kopf und Rücken worauf dieser nicht mehr in der Lage war selber nach Übertage zu gelangen.

Der andere Arbeiter machte sich mit einem weiteren Kollegen auf den Weg um Hilfe zu holen. Da sich Beide beeilten um schnell an die Oberfläche zu gelangen, verletzte sich einer der Beiden unglücklich am Bein, so dass auch er nicht mehr laufen konnte.

Dem dritten gelang die Ausfahrt. An der Oberfläche angekommen setzte er einen Notruf ab, so dass die örtliche Feuerwehr und die Höhlenrettung Breitscheid alarmiert wurden.

Übungsablauf:

Die Höhlenrettung rückte mit insgesamt 21 Leuten, darunter 1 Arzt und 2 Rettungsassistenten, zur Unglücksstelle aus. Vor Ort begannen wir, nach einer kurzen Lageeinweisung, mit der Rettung der Verletzten Personen.

Nachdem der Erkundungstrupp eingefahren war, folgte sofort der Kommunikationstrupp. Da die üblichen Kommunikationsmittel, wie Funkgeräte und Handys, unter Tage nicht funktionieren, versuchen wir immer möglichst schnell eine Sprechverbindung mittels Heulruftelefonen aufzubauen.

Nachdem beim ersten Verletzten eine Oberschenkelfraktur festgestellt wurde, wurde dieser vor Ort Erstversorgt. Parallel dazu wurde der Transport mittels Trage und Flaschenzug vorbereitet. Der Arzt und ein Rettungsassistent begaben sich dann weiter zum zweiten Patienten.

Nach ca. 150m und einem Höhenunterschied von 20m fand man diesen auf dem Boden liegend vor. Nach eingehender Untersuchung und Isolation des Körpers gegen Unterkühlung, bereitete man die Trage mit Vakuummatratze vor. Nach kurzer Erkundung und Beratung mit ortskundigen Personen, wurde entschieden diesen Patienten durch einen höher gelegenen zweiten Stollen ans Tageslicht zu bringen. Da dieser teilweise Hüfthoch unter Wasserstand, wurde der Wasserpegel zunächst mittels Tauchpumpen abgesenkt.

Nach ca. 5 Stunden erblickten alle wieder das Tageslicht und waren erschöpft, aber um einiges an Erfahrung reicher.

Nach dem Umziehen gab es dann noch einen Imbiss und ausreichend Getränke für alle Beteiligten.